Historische Entwicklung

Historische Entwicklung

„Ordenschristen haben über mehr als 1000 Jahre aus ihrer Spiritualität Schulkultur gestaltet. Der lange Atem der katholischen Kirche und die prägende Kraft des Evangeliums im Bildungsbereich wurden wesentlich von Ordenschristen wachgehalten. Deshalb ist es wesentlicher Auftrag der ODIV, in je veränderten gesellschaftlichen Bedingungen einen Beitrag dazu zu leisten, dass geerdete und gelebte Spiritualität die Mitte unserer Schulen in Ordenstradition bleibt.“

(Zit. Sr. Annuntiata Bays, Geschichte der ODIV. In Materialien 3, S. 86)

Der allgemeine Aufbruchswille nach dem Zweiten Weltkrieg machte auch vor den Orden in Deutschland nicht Halt. Viele Ordensschulen waren während der Herrschaft der Nationalsozialisten geschlossen oder enteignet worden, jetzt sahen die Orden die Möglichkeit, neu Verantwortung für die Erziehung und Bildung junger Menschen zu übernehmen. Zur gegenseitigen Unterstützung, Beratung und Stärkung schlossen sich schon bald nach Kriegsende die Direktoren verschiedener Ordensschulen zusammen. Noch vor Gründung der Vereinigung der Ordensoberen Deutschlands gründete sich am 7. August 1946 die „Direktorenkonferenz der Ordensnachwuchsschulen“, seit 1949 ODIV (Ordensdirektorenvereinigung) genannt.

Waren in den ersten Jahren Schulleiter und Internatsleiter gleichermaßen in der ODIV vertreten, entschied die ODIV sich 1970, sich in zwei Sektionen aufzugliedern: die Sektion Schulen und die Sektion Internate. 2001 trennte sich die Sektion Internate von der ODIV und schloss sich mit anderen Verbänden katholischer Internate zum Verband katholischer Internate und Tagesinternate (VKIT) zusammen.

Nachdem 1974 zum ersten Mal Vertreterinnen von Schwesternschulen an der Jahrestagung der ODIV teilgenommen haben, beschließt die ODIV 1975 einstimmig, ab sofort auch von Schwesterngemeinschaften geleitete oder getragene Schulen aufzunehmen.

Um ehemaligen Ordensschulen, deren Trägerschaft an ein Bistum oder einen Trägerverein übergegangen ist, die Fortsetzung der Mitgliedschaft in der ODIV zu ermöglichen, erweiterte die „ODIV-Sektion Schule“ 1995 ihre Satzung und nennt sich seitdem „Vereinigung katholischer Schulen in Ordenstradition“.

Heute zählt die ODIV ca. 190 Mitgliedsschulen in allen Bundesländern Deutschlands und ist damit die einzige länderübergreifende Vereinigung  christlicher Schulen im föderalistisch organisierten Bildungsbereich.